Postolympia: Mit sportpsychologischer Begleitung in den neuen Olympia Zyklus (Los Angeles 2028)

Postolympia: Mit sportpsychologischer Begleitung in den neuen Olympia Zyklus (Los Angeles 2028)

Der Puls der Spiele

Nicht nur das Herz, sondern auch der internationale Sportkalender hat einen Puls. In einer Vielzahl an Sportarten sind die olympischen Spiele der ultimative Event im Leben der Sportler:innen. Wettkämpfe, auf welche diese ihr Leben lang hinarbeiten solange es das sportliche Leistungspotential (physisch und psychisch) ermöglicht. Es wird auf den Tag X (Olympia) hintrainiert und alles andere dem großen sportlichen Traum einer Goldmedaillie oder zumindest der Olympiateilnahme untergeordnet. Nichts soll dem Zufall überlassen werden.

Historischer Sidefact: Der Begriff Olympiade ist von der Wortherkunft auf die griechische Antike zurückzuführen und steht für die Maßeinheit vier Jahre!

 

Nicht alles ist Gold, was glänzt!

Doch so spannend dieser Weg dorthin ist, gibt es auch eine Zeit danach. Die Einen Feiern (Österreich konnte in Paris 5 Medaillen gewinnen) und andere lecken Ihre Wunden (haarscharf an der Medaillie vorbei). Viele sehen dann den Zeitpunkt gekommen ihre sportliche Karriere zu beenden oder es doch noch einmal, trotz Verletzungen oder fortgeschrittenen Alters, zu probieren. Doch ein Olympia-Sieg ist nicht zwingend die Erlösung. Die Erwartungen der sozialen oder ökonomischen Anerkennung müssen nicht mit der Realität übereinstimmen wie die Erfahrung erfolgreicher Athlet:innen zeigt. Denn sogar ein Olympia-Sieg kann dazu führen, dass die Helden der Spiele in ein tiefes Loch – eine Depression (sog. „Post game depression“) – fallen, was eine sportpsychologische Unterstützung auch nach dem Karriereende oder einem großen Erfolg sinnhaft macht.

Eine psychologische Aufarbeitung der vergangenen olympischen Wettkämpfe oder auch die Nicht-Qualifikation für Olympia ist im Sinne eines erfolgreichen Scheiterns zweckmäßig. Denn erfolgreich zu scheitern, heißt auch dort hinzusehen, wo es unangenehm sein kann. Doch genau dort liegt in der Regel ungenutztes Potential für die eigene sportliche und persönliche Entwicklung. Was damit gemeint habe ich bereits in einem Gastartikel für ein Verbandsmagazin (S. 10) erörtert.

 

Der neue Olympia-Zyklus: Los Angeles 2028 (USA)

Doch in diesem Beitrag soll es weniger um die „Zeit danach“, sondern vielmehr um den „Blick nach vorne“ gehen. Denn die nächsten olympischen Spielen folgen bald und vier Jahre Vorbereitung klingt zwar viel, aber in Hinblick auf die Leistungsdichte im internationalen Wettkampfsport will die Zeit gut genutzt werden. Denn umso näher die olympischen Spiele und Qualifikationen heranrücken, desto weniger Zeit bleibt für die physische und mentale Vorbereitung.

Doch vor dem Blick nach vorne ist noch eine mentale Nachbereitung von Bedeutung, weil eine „business as usual“-Mentalität dazu führen kann, dass die Gründe des Scheiterns (wie oben erwähnt) nicht aufgearbeitet werden und somit wertvolles Entwicklungspotential auf der Strecke liegen bleibt.

 

Wie sieht eine olympisch-orientierte sportpsychologische Begleitung aus?

Das ist zunächst sehr individuell und hängt von der entsprechenden Auftragsvereinbarung zwischen dem Sportpsychologen und der Athlet:innen ab. Doch grundsätzlich geht es zunächst um ein gegenseitiges Kennenlernen und um den Vertrauensaufbau. Mögliche Inhalte eines Sport-Mentalcoachings habe ich bereits auf meiner Webseite aufgelistet.

Eine professionelle sportpsychologische Begleitung beinhaltet Mentaltraining, doch geht oft darüber hinaus. Es ist eine Anlaufstelle für weitere Lebensthemen, persönliche Krisen, existentielle Fragestellungen, Karrierethemen oder auch Angelegenheiten zur Konfliktbewältigung. Auch sportpsychologische Testungen mittels spezieller Fragebögen, Testsystemen oder Biofeedback ist möglich. Der Vorteil an einer langfristigen Begleitung ist, dass der Sportpsychologe die Athlet:innen kennenlernt und maßgeschneiderte Mentalprogramme zugunsten des Tag X entwickeln kann.

 

Finanzierung

Sportpsychologische Förderungen

Sportler:innen welche bereits in Nachwuchs- und Elitekadern sind, können z.B. beim ihrem Verband nachfragen (oder ich frage nach) ob ein sportpsychologisches Förderbudget eingeplant ist. Die meisten Bundesverbände berücksichtigen dies mittlerweile in ihrer Budgetierung. Für Kaderathlet:innen bietet sich im Optimalfall eine Zusammenarbeit mit dem ÖBS (Österreichisches Bundesnetzwerk für Sportpsychologie) an, da diese über entsprechend qualifizierte Expert:innen sowie auch über sportpsychologische Infrastruktur verfügen. Bei Interesse an dieser Variante kannst du dich auch direkt an mich melden, da ich beim ÖBS engagiert bin.

Privatfinanzierung

Falls eine Förderung nicht möglich ist oder der Wunsch besteht verbandunabhängig mit einem Sportpsychologen zu arbeiten ist eine private Finanzierung selbstverständlich möglich.

 

Hast du weitere Fragen? Kein Problem, ich stehe dir gerne zur Verfügung um diese zu beantworten!

 

 

 

 

 

 

 

 

Mario Schuster

Der Gründer und Autor Mario Schuster ist Arbeits- und Sportpsychologe, Sportwissenschafter und ausgebildeter Fachtrainer in der Erwachsenenbildung (nach ISO 17024). Zusätzlich zu seiner Zertifizierung als Arbeits- und Organisationspsychologe ist er Mitglied im ÖBS (Österreichisches Bundesnetzwerk für Sportpsychologie). In seinem ersten Berufsleben war er jahrelang als Sportwissenschafter im Reha- und Gesundheitsmanagement tätig und hat am 1. Jänner 2017 das Unternehmen Mental Synergy gegründet. Mit diesem hat er sich zum Ziel gesetzt, das Training mentaler Kompetenzen in Sport und Wirtschaft zu etablieren. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt im Brennpunkt Psychologie der Digitalisierung.

Mario Schuster has 16 posts and counting. See all posts by Mario Schuster